Donnerstag, 29. Mai 2025

Die Katzenkönigin

Die Katzenkönigin - Konstanty Laszczkas Verschmelzung von Mensch und Tier.

Die Katzenkönigin (Królewna Kotka), etwa 1928 geschaffen, ist eines der skurrilsten Werke des polnischen Bildhauers Konstanty Laszczka (1865–1956). Laszczka war ein bedeutender Künstler des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts, der vor allem durch seine Skulpturen und Portraits bekannt wurde.

Laszczka wurde 1865 in Polen geboren und war eine prägende Figur der polnischen Kunstszene. Er war nicht nur ein angesehener Bildhauer, sondern auch ein talentierter Maler und Keramiker.

 Laszczka erhielt seine künstlerische Ausbildung in Warschau und Paris, wo er von den großen Kunstbewegungen seiner Zeit, wie dem Realismus und dem Symbolismus, stark beeinflusst wurde. Besonders der Symbolismus, der auf die Darstellung von Ideen und Emotionen durch Symbole setzt, prägte viele seiner Werke.

In Polen wurde Laszczka als Professor und Dekan an der Akademie der Bildenden Künste in Krakau berühmt, wo er zahlreiche Schüler ausbildete und einen großen Einfluss auf die polnische Bildhauerei ausübte.
Er war ein Künstler, der eine enge Verbindung zur Natur hatte und oft Tiere und menschliche Figuren in seinen Werken thematisierte. Diese Verbindung zur Natur und sein Gespür für Symbolik finden sich auch in seinem Werk „Die Katzenkönigin“.

Dieses "Fabelwesen" ist eine skulpturale Darstellung einer weiblichen Figur mit den Zügen einer Katze. Sie ist eine hybride Darstellung von Mensch und Tier und drückt auf symbolische Weise verschiedene Konzepte aus, darunter Weiblichkeit, Anmut und den tierischen Aspekt. 

Diese Darstellung passt perfekt zum symbolistischen Stil, der zu jener Zeit populär war. Im Symbolismus geht es darum, das Unsichtbare und Emotionale durch Symbole und Metaphern darzustellen.
Die Katze selbst wird in vielen Kulturen mit Geheimnis, Unabhängigkeit und mystischer Weisheit assoziiert. Durch die Verschmelzung einer Frau mit einer Katze in könnte Laszczka versucht haben, die doppelte Natur von Menschen – sowohl ihre Zivilisiertheit als auch ihre instinktiven und wilden Aspekte – darzustellen.

In der Kunst des 19. und frühen 20. Jahrhunderts war die Katze oftmals ein Symbol für das Weibliche, das Verborgene und das Sinnliche. In der Figur der Katzenkönigin lässt Laszczka diese Symbolik lebendig werden.
Der Titel Königin deutet auf den hohen Status und die Anmut hin, die dieser figurativen Katze zugesprochen werden. Katzen gelten oft als selbstbewusste und unabhängige Wesen, Eigenschaften, die auch auf diese Figur übertragen werden können.

Statement: Auch wenn diese Katze nicht so detailreich und "glatt ausgearbeitet" ist (was eventuell Absicht war), wie Skulpturen von Gian Lorenzo Bernini oder Michelangelo, hat sie doch ihren gewissen Reiz.

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